Bericht über die Klubschau 2018 in Schwarzenbach bei Huttwil
Schmucke Silberkaninchen bezauberten das Publikum
Es war ein Muss für
jeden Silberzüchter, kurz vor dem Jahreswechsel ins Untere Emmental zu reisen.
Die Sporthalle des Campus Perspektiven in Schwarzenbach bei Huttwil verwandelte
sich für kurze Zeit in das Mekka der Freunde der Silberkaninchen und war Austragungsort
ihrer Klubschau. Für viele Züchter der Höhepunkt im Zuchtjahr. Der
Kaninchenzüchterverein Wyssachen bot im Rahmen seiner Vreneli und Ueli Schau
dem Schweizer Silberkaninchen Klub (SSK) Gastrecht.
«Silber» - ein Begriff für Beständigkeit und Werterhalt. Sei
es beim Schmuck, bei finanziellen Anlagen oder bei medizinischen Anwendungen.
Das gleiche gilt aber auch in der Kaninchenzucht: Kenner der Kaninchenrassen
wissen, dass im Verlauf von mehreren hundert Jahren fast so viele Variationen
des Silberkaninchens entstanden sind wie es Silbermünzen gibt. Zudem schlägt
beim Anblick dieser Tiere das Züchterherz höher, was auch einen medizinischen
Effekt hat.
Der Besuch der Klubschau des Schweizer Silberkaninchens Klub
(SSK) lohnte sich: Insgesamt konnten 504 Tiere der drei aus Frankreich und
England stammenden Rassen bewundert werden. Die «Jüngsten» unter ihnen, die
Farbenzwerge, waren mit 66 Tieren in allen sechs Farbenschlägen vertreten. Die
im 17. Jahrhundert herausgezüchteten und seit über 120 Jahren im Standard
aufgenommenen Kleinsilber folgten mit 298 Tieren, auch in allen sechs
Farbenschlägen. Die «gleichaltrigen» Champagne Silber präsentierten sich mit
140 Tieren. Bewundert werden konnten sowohl Stämme (1.2) wie auch Vierer- oder
Sechserkollektionen.
Die «schmucken Silberkaninchen» verdanken
ihre Farbgebung der Durchsetzung des Fells mit farblosen Haaren, welche einige
Wochen nach der Geburt beginnt. Zur Bildung dieser Silberhaare kommt es, wenn
die vor dem Haarwechsel übliche Einlagerung von pigmentbildenden Zellen in die
Haarwurzel unterbleibt. An dieser Stelle wachsen dann weisse Haare nach.
Der
Schweizer Standard 2015 beschreibt die Position «Farbe, Silberung und Glanz»
der Farbenzwerge und der Kleinsilber wie folgt: «Gefordert wird eine leuchtend
intensive Grundfarbe mit reifartiger Silberung und intensivem Glanz. Die
Deckfarbe wird durch ein Gemisch von farbig und weiss gespitzten Haaren
gebildet. Eine mittlere Silberung wird bevorzugt». Die Champagne Silber werden
in der gleichen Position wie folgt umschrieben: Die Deckfarbe erscheint in
bläulich weisser Silberung mit sichtlich ausgeprägten, schwarz gespitzten,
kräftigen Grannenhaaren. Diese sind gleichmässig verteilt, pro
Quadratzentimeter etwa 5 Grannen. Die Ohrenränder sind schwarz. Schnauze,
Vorderfussglieder und Blume sind schwärzlich nuanciert. Die Ohren sind weniger
gesilbert».
Die Bewertung fand bei natürlichem Tageslicht und mit grosser
Disziplin statt. Unter der Leitung des Expertenobmanns Stefan Röthlisberger
beurteilten Philipp Bucher, Marc Eggen, Markus Eyholzer, Monika Furrer, Sandra
Heuberger, Franz Käser und Roland Lüthi die Schönheit der ausgestellten Tiere.
Die Scholaren Bruno Ferreira und Peter Messerli durften ihre Mentoren bei der
Bewertung unterstützen. Einige Klubmitglieder schlüpften in die Rolle der
Zuträger und unterstützten die Experten mit viel Umsicht bei ihrer Arbeit.
Nach fünf Stunden intensiver Arbeit aller Beteiligten standen
die Bewertungsresultate fest. Mit ihren Tieren einen Podestplatz zu erreichen,
schaffen nur wenige Züchter. Gewonnen haben jedoch alle: Die Teilnahme an einer
solchen Schau ist mit viel Leidenschaft für das Hobby verbunden, worauf die
fachlich bestens aufgestellte Züchterschaft stolz sein kann. In der
Gruppenkonkurrenz hatte die Gruppe Bern die Nase vorn, gefolgt von den Gruppen
Zentral, Aargau, Wallis und Romand.
Die Mitglieder des Silberklubs präsentierten dem Publikum
während zwei Tagen ihre auf hohem Zuchtniveau schönsten Rassenvertreter. Die
prächtigen Tiere sind Garant für die Nachhaltigkeit und den Werterhalt in der
Silberkaninchenzucht.
Andrea Graber,
Schwarzenbach BE
Übersicht über die vorhandenen Berichte vom Schweizer Silberkaninchen Klub
Berner Farbenzwerg Silberzüchter zu Besuch im Graubünden
An
einem Freitagmorgen im Juli reisten sieben Berner Farbenzwerg SilberzüchterInnen
für drei Tage ins Graubünden. Sie folgten der Einladung von Alice und Max
Schmitz aus Sils im Domleschg. Ihr Bündner Züchterkolleg Max äusserte schon vor
einem Jahr das Bedürfnis, die wertvolle Kameradschaft, welche sie durch ihr
interessantes Hobby verband, zu hegen und zu pflegen. Die Berner konnten es
kaum erwarten, seine noch junge Zucht der Farbenzwerg Silber Havanna, denen er
sich vor zwei Jahren angenommen hat, begutachten zu können. Max indessen machte
es spannend. Erst am zweiten Tag holte er seine Lieblinge aus dem Stall und
präsentierte sie mit berechtigtem Stolz. Die junge Zucht hat die Erwartungen bei
Weitem übertroffen. Sie überzeugte einerseits durch die kräftigen Vorderläufe
und andererseits durch das lange Fell mit einer schönen gleichmässigen
Silberung. Also ist der erfahrene und versierte Silberzüchter Max den
gewünschten Vorzügen dieses Zwergtypes innerhalb kurzer Zeit einen wesentlichen
Schritt nähergekommen. Am Samstagnachmittag zeigten Alice und Max ihrem Besuch einen
Teil ihrer schönen Heimat. Die faszinierende Viamala-Schlucht, die Solisbrücke
und Juf auf 2126 m über Meer standen unter anderem auf dem Programm. Juf,
erfuhren die Berner-Züchter, ist das höchstgelegene, ganzjährig bewohnte Bergdorf
Europas und liegt zu hinderst in der Gemeinde Avers. Sogar für einen Abstecher
nach Italien, an die Staumauer „Valle di Lei“, reichte die Zeit. Dieser wunderschöne
Tag wurde mit einem gemeinsamen Abendessen abgerundet. Im Handumdrehen war es
Sonntag und Zeit, Abschied zu nehmen und die Heimreise anzutreten. Der
Schreibende dankt Alice und Max Schmitz im Namen Vordere Reihe von links: Hans-Ulrich Wenger, Hans-Ulrich der Berner Farbenzwerg
SilberzüchterInnen für die Gastfreundschaft. Einen speziellen Dank Widmer, Max Schmitz, Hanspeter Jungi, Peter Hofer. geht an Alice
für die wunderbare Bewirtung. Hintere Reihe von links: Monika Wenger, Alice Schmitz, Text: Hans-Ulrich
Wenger Annemarie Hofer.
Stolz
präsentiert Max Schmitz seine Farbenzwerg Silberkaninchen.
Bilder: Sascha Wenger
Züchtertreffen des Schweizer
Silberkaninchen Klubs 2010
Am 27. Juni 2010 trafen sich die Züchter zum jährlichen
Züchtertreffen bei Helene und Rolf Debrunner in der Kleintieranlage
Höfli in Frauenfeld.